Tipps für Promotion/Doktorarbeit
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THEMA
Wie fange ich an?

„Es gibt viele Möglichkeiten, ein Thema für seine Promotion zu finden. Man kann sich etwa direkt auf eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter:in bewerben. In den Ausschreibungen findet man das Institut und das Fachgebiet, zu dem auch das Promotionsthema passen muss. Der Deutsche Hochschulverband betreibt zum Beispiel viele Mailinglisten, über die Ausschreibungen verschickt werden.

Falls man sich ein Thema selbst suchen will, sollte man sich fragen: Was hat mich im Studium am meisten interessiert? Auch die eigene Masterarbeit kann als Basis für ein Promotionsthema dienen.

Wie das Thema am Ende genau aussieht, hängt auch von den Betreuer:innen ab: Die Promotion muss zu ihrem oder seinem akademischen Schwerpunkt passen.

Und es kann auch sein, dass Professor:innen vorschlagen, bei ihnen zu promovieren. Bestenfalls bieten sie auch eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter:in an. Man sollte offen fragen: ‘Erwarten Sie einen bestimmten Ansatz, oder haben Sie schon eine Vorstellung vom Ergebnis?’ Wenn man in der Anfangsphase unzufrieden ist, kann man auch noch vieles umwerfen.”

EXPOSÉ
Was gehört rein?

„Im Exposé steht, welche Frage in der Dissertation beantwortet werden soll und in welchen Schritten. Es umfasst etwa fünf bis zehn Seiten. Manche Betreuer:innen verlangen eine Kurzform von etwa einer Seite, bevor sie sich entscheiden, jemanden zu betreuen. Auch wer sich um ein Stipendium bewirbt, hat das Exposé vorzulegen. Die Zeit, bis alles steht, muss finanziell überbrückt werden. Übergangsstipendien gibt es selten.

Ein gutes Exposé zu schreiben kann mehrere Wochen, sogar Monate dauern. Die Zeit ist aber gut investiert. Als Promovend:in denkst du dich dabei schon intensiv ins Thema ein und entwickelst einen Fahrplan, der dir hilft, sich nicht im Thema zu verlieren. Auf den Websites der Unis oder in Fachbüchern findet man Vorlagen für Exposés.

Aufgebaut sind sie in der Regel nach folgendem Schema: Fragestellung, Ziel, Stand der Forschung, Vorgehensweise, Methoden, Zeitplan und Literatur. Bei der Bewerbung für ein Stipendium kommt manchmal noch der Punkt ‘geschätzte Kosten’ hinzu, zum Beispiel wenn man schon weiß, dass man besonderes Equipment braucht.”

FINZANZIERUNG
Wie finde ich ein Stipendium?

„Mit Abstand die meisten Promotionsstipendien finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Sie fördert sowohl einzelne Forschungsprojekte als auch Graduiertenkollegs, an denen derzeit rund 5000 Doktorand:innen promovieren. Daneben gibt es 13 Begabtenförderungswerke im Rahmen eines Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Auch die Studienstiftung des deutschen Volkes steht Doktorand:innen aller Fachrichtungen offen und nimmt jedes Jahr 300 bis 400 Promovierende an, man kann sich jederzeit bewerben, sogar schon im letzten Studiensemester.

Politische Stiftungen wie die Konrad- Adenauer-, Friedrich-Ebert-, Heinrich- Böll- oder Rosa-Luxemburg-Stiftung stehen Parteien nahe. Sie nehmen pro Jahr zwischen 30 und 60 Promovierende auf. Es gibt auch eine Reihe religiöser Studienwerke und das Studienförderwerk Klaus Murmann, das zur Stiftung der Deutschen Wirtschaft gehört.

Als Stipendiat:in zahlt man übrigens keine Steuern. Das hat allerdings einen Haken: Die Jahre, in denen man ein Stipendium bekommt, zählen nicht als Berufsjahre für die Rente. Und: Eine Krankenversicherung müssen Stipendiat:innen selbst abschließen.”


Texte auf dieser Seite sind Auszüge aus dem „ZEIT Campus Ratgeber Promotion”. Text: Mischa Drautz, Friederike Lübke, Amadeus Ulrich.